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zu dumm

Sebastian Volz, Installation View, 2021
Sebastian Volz, Installation View, 2021
Sebastian Volz, Einverstanden (accept all), 2020, Pencil on Paper, 185 x 159 cm
Sebastian Volz, Einverstanden (accept all), 2020, Pencil on Paper, 185 x 159 cm
Sebastian Volz, Einverstanden (accept all) DETAIL, 2020, Pencil on Paper, 185 x 159 cm
Sebastian Volz, Einverstanden (accept all) DETAIL, 2020, Pencil on Paper, 185 x 159 cm
Sebastian Volz, Hot, 2020, Pencil on Paper, 52 x 42 cm
Sebastian Volz, Hot, 2020, Pencil on Paper, 52 x 42 cm
Sebastian Volz, Installation View, 2021
Sebastian Volz, Installation View, 2021
Sebastian Volz, Rose, 2020, Pencil on Paper, 52 x 42 cm
Sebastian Volz, Rose, 2020, Pencil on Paper, 52 x 42 cm
Sebastian Volz, Unsere Liebe lässt Gletscher schmelzen, 2020, Pencil on Paper, 185 x 159 cm
Sebastian Volz, Unsere Liebe lässt Gletscher schmelzen, 2020, Pencil on Paper, 185 x 159 cm
Sebastian Volz, Unsere Liebe lässt Gletscher schmelzen DETAIL, 2020, Pencil on Paper, 185 x 159 cm
Sebastian Volz, Unsere Liebe lässt Gletscher schmelzen DETAIL, 2020, Pencil on Paper, 185 x 159 cm
Sebastian Volz, Installation View, 2021
Sebastian Volz, Installation View, 2021

Location

Galerie Filiale

Date

17.05 –02.07.2021

Curator

Bärbel Grässlin, Klaus Webelholz

Photography

Wolfgang Günzel, Offenbach a.M.

Subheadline

Zu dumm ist die dritte Einzelausstellung von Sebastian Volz in der FILIALE. Letztes Jahr schloss er sein Studium an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste Karlsruhe ab

Text

Sebastian Volz geht in seinen Arbeiten der grundsätzlichen Frage nach, was der Mensch ist und was ihn in seinem Dasein ausmacht. Die damit einhergehende selbstkritische Befragung der teils absurden und widersprüchlichen Wesenszüge spiegelt eine Realität wider, die in ihren komplexen Formen ins Surreale abzudriften scheint. In Zu dumm zeigt Sebastian Volz großformatige Bleistiftzeichnungen, auf denen wabernde Wesen mit undefinierter geschlechtlicher Identität in verschiedenen Kontexten das menschliche Handeln widerspiegeln. Zwischen Abgründigkeit und Komik zeugen die phantastischen Figuren in grotesken Situationen vom Pendeln zwischen den widersprüchlichen Polen innerhalb der eigenen Existenz. Hier ins Leere laufend, orientierungslos irrend in der inneren Zerrissenheit, da sich gegenseitig bekämpfend, dort hoffnungsvoll romantisch und euphorisch, deuten sie die breite Palette an Graustufen im Denken, Handeln und Wirken jedes einzelnen Menschen im gesellschaftlichen Gefüge an. Die dargestellten Köpfe der Figuren, und damit die vermeintlichen Denkapparate, sind als fleischliche Lappen dargestellt. Hier scheinen die Gedanken sichtbar zu werden. Unter sich wiederholenden Rundungen und Würsten blicken die Wesen hervor. Andere Sinnesorgane wie Ohren scheinen überlappt zu sein. So in ihrem Handeln beeinflusst, drohen die Köpfe im nächsten Moment zu zerfliessen, was ihren Wahnsinn aufzeigt. Einen deutlichen Kontrast zu den zeichnerischen Arbeiten bildet die Installation „Real“, die aus auf dem Boden verteilten handelsüblichen Eimern besteht. Als unmittelbarer Störfaktor im klassisch ausbalancierten Raum sind die leeren Behältnisse ihrer eigentlichen Funktion beraubt und verweisen in ihrer Formation auf eine Bruchstelle in der Ausstellung – Zu dumm! Der Bezug zur Zeit wird durch die Integration von Smartphones und Tablets, sowie Elementen aus den sozialen Medien wie Instagramfilter auf den Zeichnungen deutlich. Diese Orientierung zeigt sich auch in der Wahl der Titel. So ist mit „Einverstanden (accept all)“ jene digitale unüberwindbare Einverständniserklärung gemeint, die das Nutzverhalten der User*innen registriert und aufzeichnet.

Katharina Baumecker